Coronavirus Angst

01.03.2020
Wenn die Anspannung und Angst unerträglich wird
Wenn die Anspannung und Angst unerträglich wird

Aus gegebenem Anlass, weil man fast überall nur mehr von Coronavirus liest und hört, habe ich mich gefragt, wie es Ihnen jetzt gerade geht. Steigt die Angst langsam an? Sind Sie schon total verunsichert? oder haben Sie mittlerweile komplette Panik?

Ich habe in den letzten Tagen festgestellt, dass sich unter den Menschen die Stimmung verändert. Überall sieht man ernste Gesichter, alles ist langsamer und seltsam ruhiger geworden, andererseits auch hektischer und in der Luft liegt eine unangenehme Spannung, man könnte fast sagen, dass es nach Angst riecht.

Viele Menschen schreiben mir in den letzten Tagen und berichten über einen Angstzustand, den sie in dieser Form nicht kennen und ihnen daher auch noch zusätzlich Angst mach. 

Dieser Angstzustand nimmt bei vielen Menschen immer mehr Raum im Kopf und in ihrem Alltag ein und lässt wenig Platz für gewohnte "Normalität" und Enspannung. 

Ein unangenehmes bedrückendes mulmiges Gefühl im Bauch, das den ganzen Körper einnimmt und und nicht mehr verschwindet, egal was man tut, es begleitet einen. Viele Menschen können mit der ansteigenden Angst und der Unsicherheit über mögliche Folgen einer Coronavirus Pandemie nicht mehr alleine umgehen.

Zusätzlich tröpfeln von allen Seiten Informationen und Eindrücke ein, die die Menschen zusätzlich verängstigen und verunsichern: Menschen mit Masken und Handschuhen, Nachrichten von unzähligen Toten in kürzester Zeit in unserem geliebten Urlaubsland Italien, Anweisungen von den öffentlichen Stellen, Fake news, usw.

Dazu kommen die gruppendynamischen Prozesse: wenn alle Menschen mit WC Papier herumlaufen, werden Sie sich auch WC Papier holen, weil Sie wissen, dass Sie sonst keines mehr bekommen wenn Sie eines brauchen. 

Das Wälzen von apokalyptischen Gedanken liegt nahe und man kann sich leicht darin verlieren, das kann sich bei manchen Menschen bis hin zu einer massiven Angstattacke oder einem Nervenzusammenbruch steigern, auf jeden Fall aber, massiv in die negativ Stimmungsskala ziehen.

Menschen die unter einem Reinigungs- oder Waschzwang leiden, haben Sie es momentan noch schwerer als sonst, genauso wie Menschen mit einer spezifischen Phobie, wie z.B der Bakteriophobie (Angst vor Bakterien) oder der Klaustrophobie (Angst vor engen Räumen).


Wie kann ich mit unerträglicher Anspannung und Angst vor einer Ansteckung mit Coronavirus oder der Angst über die möglichen Folgen einer Pandemie am besten umgehen? Wie finde ich einen Ausgleich zu der Angst?

Sie machen gerade die Erfahrung, wozu die Natur das Gefühl ANGST beim Menschen installiert hat: Es soll uns vor Gefahr schützen. 

Aber Vorsicht! Selbst wenn die Gefahr real ist und Ihre Angst Sie vor einer realen Gefahr schützen soll (z.B. Schutz vor Coronavirus oder Schutz vor möglichen Schäden einer Pandemie) müssen Sie handlungsfähig bleiben!

Wenn ein Löwe hinter Ihnen steht und Sie vor lauter Angst nicht wegrennen können und handlungsunfähig sind, bringt die Angst wohl ausser Ärger nichts. 

Tipp 1: bleiben Sie handlungsfähig. Übermässige Angst lähmt und dann können Sie keine klaren Gedanken fassen oder gehen das Risiko von Fehlentscheidungen ein.

Katastrophen Gedanken helfen Ihnen nicht. Sie helfen Ihnen nicht, auf die Apokalypse vorbereitet zu sein, sondern sie bewirken, dass Sie noch mehr Angst bekommen und noch handlungsunfähiger werden.

Überlegen Sie sich also hilfreiche Gedanken und sagen Sie sich die positiven Gedanken immer wieder vor, hier zwei Beispiele.

Bei Angst vor Ansteckung mit Coronavirus: Wenn ich mich mit Coronavirus anstecke, vertraue ich auf das Gesundheitssystem meines Landes und darauf, dass mein Körper das Richtige tut um sich gegen die Infektion zu wehren.

Bei Angst vor den Folgen einer Coronavirus Pandemie: Sollte der Fall einer Pandemie eintreten, vertraue ich darauf, dass die Gemeinschaft in der ich lebe zusammenhält.

  • schalten Sie bewußt nicht das TV ein oder hören Nachrichten
  • konzentrieren Sie sich für einige Zeit darauf etwas zu tun, was Ihnen Freude bereitet, sei es eine Serie schauen oder sich einfach ein entspannendes Bad gönnen. 
  • Tun Sie das, von dem Sie sicher sind, dass es Ihnen vor dem Coronavirus Freude bereitet hat um sicherzustellen, dass Sie abschalten können von den Gegebenheiten. 
  • Sie versäumen in der Zwischenzeit bestimmt nicht das Wichtigste.

Tipp 3: Gründen Sie Gemeinschaften, das vermittelt Sicherheit. Wenn alle Stricke reißen, sind Sie nicht alleine und können auf die Hilfe der Gemeinschaft vertrauen. Gemeinschaften haben nicht nur den Vorteil, dass man nicht alleine ist, sondern auch, dass man durch das Helfen selbst auch ein gutes Gefühl bekommt.


Vermeiden Sie übermässigen Konsum von Nachrichten zum Thema Coronaviru

Nehmen Sie sich Zeit um zur Ruhe zu kommen und etwas zu tun, was Ihnen Freude und Spaß bringt

Halten Sie an bestehenden Routinen fest und schaffen Sie mit neue, Routinen bedeuten Stabilität.

Hören Sie in sich hinein und achten Sie auf Ihre psychische Gesundheit

 

Wenn Sie Unterstützung von einem Psychotherapeuten möchten, Ihr Herz schwer ist oder Sie gerne reden möchten, ich bin da und höre zu.

Nehmen Sie einfach Ihr Telefon und rufen Sie mich an um sich einen Termin für ein Gespräch zu vereinbaren. Es kann Ihnen helfen, dass Sie sich besser fühlen und wieder den Boden unter den Füßen zu spüren. Bekommen Sie einen klaren Kopf und orientieren sich neu.



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Quelle und Text: Antensteiner