BEHANDLUNGSELEMENTE

Ich verwende die folgenden Elemente der Verhaltenstherapie in der Behandlung psychischer Erkrankungen:

Kognitive Verhaltenstherapie

Kognitive Therapieverfahren von Aaron Beck und Albert Ellis gehen davon aus, dass die Art und Weise, wie wir denken, bestimmt, wie wir uns fühlen, verhalten und körperlich reagieren. 

Therapieschritte beinhalten: Bewusstmachung des Gedankenprozesses im Zusammenhang mit Situationen und deren Überprüfung auf Angemessenheit. In weiterer Folge können Denkfehler wie z.B. willkürliche Schlussfolgerungen, selektive Aufmerksamkeit, Übergeneralisierung und dichtomes Denken korrigiert werden. Kognitionsorientierte Verfahren sollen langfristig zu einer kognitiven Umstrukturierung und zu einem Aufbau positiven Verhaltens führen.
Eine Weiterentwicklung dieses Verfahrens ist das Akzeptanz und Comittment Modell (ACT) von Steven Hayes (2004): Dysfunktionale Gedanken, die rigide als Überzeugungen oder persönliche Wahrheit existieren, sollen akzeptiert werden. Die Funktion dieser Gedanken soll modifiziert werden. Der Patient lernt die Gedanken achtsam zu betrachten, ohne mit ihnen zu verschmelzen oder sein Verhalten danach auszurichten. Die Klärung von Werten und Lebenszielen nimmt einen großen Raum ein, aus dem konkrete Handlungsabsichten (commitments) abgeleitet werden.

Anwendungsgebiete: Ängste, Panikattacken, Psychosomatische Erkrankungen, Essstörungen.


Expositionsverfahren

Dieses Verfahren hat sich in einer Vielzahl von wissenschaftlichen Studien als höchst wirksam in der Behandlung von Angsterkrankungen und Zwangsstörungen erwiesen. 

Kennzeichnend für die meisten Angstsymptome ist die Vermeidung der angstauslösenden Reize. Somit wird die Angst aufrecht erhalten und eine erfolgreiche Bewältigung verhindert. Expositionsverfahren haben allerdings nichts damit zu tun, dass sich der Patient einfach seiner Angst stellen muss. In Begleitung des Therapeuten soll der Patient ausreichend Sicherheit erlangen und sich in unterschiedliche Situationen begeben: Diese sollten Angst auslösen. Der Patient soll sich der Angst nicht ausgeliefert fühlen, sondern sie bewältigen können, ohne flüchten zu müssen. Das gelingt, indem sich der Patient anhand einer Angsthierarchie an die angstmachende Situation herantastet . Dadurch kommt es zur Habituierung und Veränderung neuronaler Bahnen.

Anwendungsgebiete: soziale Phobie, Agoraphobie, Panikstörung, Zwänge.


Dialektisch-behaviorale Therapie

DBT ist ein von der anerkannten Psychologieprofessorin Marsha M. Linehan entwickeltes Therapiemodell zur Behandlung von Borderline-Persönlichkeitsstörungen. Scheinbare Gegensätze (Dialektik) in der Welt des Patienten sollen aufgelöst und schrittweise integriert werden. Durch erlernte Fertigkeiten sind Patienten in der Lage emotionale Krisen, Spannungszustände und Dissoziationen zu regulieren. DBT besteht aus einem Fertigkeitentraining im Rahmen einer Einzeltherapie und Telefonkontakten mit dem Therapeuten in Notfällen. Das Fertigkeiten Training besteht aus 4 Modulen:

  • Innerer Achtsamkeit (orientiert an der Achtsamkeit des Zen-Buddhismus)
  • Umgang mit Gefühlen
  • Stresstoleranz und
  • Zwischenmenschlicher Beziehung.

DBT bietet Hilfe für Menschen, die sich durch eine reale Situation bedroht fühlen (z.B. Krankheit mit ungünstige Prognose) oder bei undifferenzierten Bedrohungsgefühlen wie sie im Rahmen einer Borderline Persönlichkeitsstörung vorkommen.

Anwendungsgebiete: Persönlichkeitstörungen, Soziale Phobie, Ängste, Depressionen


Schematherapie

Die Schematherapie von Jeffrey Young geht davon aus, dass in der Kindheit Schemata durch Lernprozesse, Erfahrungen und Identifikationen erworben werden. Ein Schema ist ein allgemein organisierendes Prinzip, welches Personen hilft, Geschehnisse in ihrem Leben zu verstehen. Ein Schema hat Auswirkungen auf die Partnerwahl und Beziehungsgestaltung und hat den Charakter einer Weltanschauung. Wenn Grundbedürfnisse wie emotionale Sicherheit oder stabile Bindungen in der frühen Entwicklung missachtet werden, entstehen in Kombination mit dem angeborenen Temperament des betroffenen Menschen maladaptive Schemata wie Verlassenheit, Misstrauen, Versagen, Mangelhaftigkeit, Unterwerfung, Suche nach Anerkennung, Abhängigkeit, Selbstaufopferung Diese sind im Gehirn (Amygdala) unbewusst und implizit emotional repräsentiert. Im Hippocampus werden diese als explizite Erinnerung oder emotionale Situation gespeichert.

Nach Jeffrey Young gibt es 3 Bewältigungsstile (Kampf, Erstarrung und Flucht bzw. Überkompensation, Erdulden oder Vermeiden) um mit dem Schemata zurechtzukommen. Werden gleichzeitig mehrere Schemata ausgelöst, spricht man von einem Schemamodus. Diese sind mit stärkeren emotionalen Zuständen gekoppelt wie Verärgerung, Impulsivität oder Verletzbarkeit.

Beispiele für Schemata sind: Nichterfüllung von Zuneigung und Fürsorge führt zu emotionaler Deprivation, Verlassenheit. Missbrauch führt zu Misstrauen, Verwöhnung/Überbehütung führt zu Abhängigkeit und Inkompetenzgefühl oder Anspruchshaltung und Grandiositätsgefühlen. Ziel der Schematherapie ist die Identifikation maladaptiver Schemata und der Aufbau neuer erwünschter Verhaltensmuster, die denen eines glücklichen Erwachsenen mit persönlicher Autonomie und Integrität entsprechen.


ACT - Acceptance and Commitment Therapy

Die Akzeptanz und Commitment Therapie von Steven Hayes ist ein verhaltenstherapeutischer Ansatz der darauf abzielt Menschen beizubringen, emotionalen Problemen mit Achtsamkeit und Mitgefühl zu begegnen und gleichzeitig in ihrem Leben das zu verfolgen, was ihnen wirklich am Herzen liegt.
Statt mit dabei auftretenden unerwünschten Gedanken und Gefühlen zu kämpfen, lernen Patienten, diese Gedanken oder Gefühle zuzulassen und sie auf eine neue Weise als zu erlebende Erfahrungen anzuerkennen und zu akzeptieren.

Im Prinzip verfolgt ACT 2 Hauptziele:

  • Das Akzeptieren von unerwünschten Gedanken und Gefühlen, deren Auftreten oder Verschwinden meist nur schwer kontrollierbar sind
  • eine Neuorientierung und engagiertes Handeln zu bewirken, um ein Werte geleitetes Leben zu leben. In diesem Sinn geht es bei ACT gleichzeitig um das Lernen von Akzeptanz UND Veränderung.

IRRT - Imagery rescripting and resprocessing Therapy, Arbeit mit dem inneren Kind

Eine der Herausforderungen in der Psychotherapie ist es, dass der Patient Zugang zu seiner Gefühlswelt findet. Die Imagination hat sich hier als eine sehr wirksame Methode erwiesen.

Die IRRT (Imagery rescripting and resprocessing Therapy) wurde von Mervyn Schmucker entwickelt, speziell für Erwachsene die in der Kindheit Opfer sexueller oder körperlicher Gewalt wurden. In den letzten Jahren wurde diese Methode auch erfolgreich auf weitere Anwendungsgebiete, wie z.B. Angst, Depression, komplizierte Trauerreaktionen, Sucht, Persönlichkeitsstörungen und Essstörungen angewendet.

Das Charakteristische dieses verhaltenstherapeutischen Verfahren ist, dass es Methoden der gedanklichen Konfrontation mit dem Aufbau von imaginativen Bewältigungsbildern kombiniert. Dadurch soll es zu einer Neubewertung der vorhandenen dysfunktionalen Trauma relevanten Muster kommen. Der Ablauf bei Traumatisierung erfolgt in drei Phasen, der Ablauf bei allen anderen Erkrankungen erfolgt in einer einzigen Phase dieser Therapiemethode.

Möchten Sie eine Verhaltenstherapie beginnen?

Vereinbaren Sie gerne einen Termin für ein Erstgespräch mit mir