Videospiel Sucht ist jetzt offiziell eine psychische Erkrankung

02.03.2020
Auch das Spiel kann zur Sucht werden
Auch das Spiel kann zur Sucht werden


Die Weltgesundheitsorganisation WHO hat nun offiziell die Videospiel Sucht in die internationale Klassifikation der Erkrankungen, in den ICD (Katalog mit tausenden Krankheiten) aufgenommen. Die Sucht wird definiert durch ein überdauerndes oder immer wiederkehrendes Spielverhalten das andere Lebensinteressen stark beeinträchtigt und verdrängt.

Videospiele sind eine reale Sache, sie werden in unserer Gesellschaft immer präsenter und populärer. Das Spiel "Fortnite" beispielsweise, spielte in den letzten Jahren mehr als 3 Billionen Doller ein. Tendenz steigend, genau sowie die Videospiel Sucht. 

Um die Diagnose einer Videospiel Sucht (Gaming Disorder) stellen zu können, muss ein mit Online- oder Offline-Computerspielen zusammenhängendes Verhalten, bei dem die Kontrolle über das Spiel verloren geht (Zeit und Raum), dem Spiel Vorrang vor anderen Aktivitäten gegeben wird und schließlich andere Interessen in den Hintergrund gedrängt werden, bestehen. 

Zudem ist charakteristisch, dass Betroffene trotz negativer Folgen weiterspielten, sogar intensiver. Bevor "Gaming Disorder" diagnostiziert werden kann, muss der oder die Betroffene aber mindestens ein Jahr lang das Suchtverhalten gezeigt haben.

Was bedeutet das? Das bedeutet, dass um die Diagnose "Gaming Disorder" zu bekommen, man für mindestens 1 Jahr ein "Videospiel Zombie" sein muß, bevor es als eine Erkrankung  angesehen wird ;-) 

Der ICD 11, in dem die Videospiel Sucht als psychische Erkrankung angeführt ist, soll am 01. Jänner 2022 in Kraft treten. Im ICD 10, den es seit 1992 gibt, wird dieses Problem unter F63.0 den abnormen Gewohnheiten und Störungen der Impulskontrolle als zwanghaftes Spielen geführt.

Eine kognitive Verhaltenstherapie kann bei diesem Problem helfen. 


Quelle: Antensteiner